Das wird nichts! Schlössern dieser Güte muss man schon mit einem Winkelschleifer zu Leibe rücken, um etwas zu erreichen. Mit dem Bolzenschneider knackt man nur einfache Schlossbügel.

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Fahrradversicherungen - lohnt sich das?

Der Trend zu hochpreisigen Fahrrädern hält an – vor allem durch die weiter steigende Nachfrage nach Elektrofahrrädern. Wer sich nicht allein auf Fahrradschlösser verlassen will, sucht nach einer Fahrradversicherung.

Fast die Hälfte aller im Jahr 2022 verkauften Fahrräder hatte einen Elektromotor. Ob E-Trekkingrad, E-Lastenrad oder auch hochwertiges unmotorisiertes Fahrrad: Die Kaufpreise sind hoch, das Interesse von Dieb:innen ebenfalls.

Spezielle Fahrradversicherungen gegen Diebstahl

Um sich für den Fall der Fälle zu wappnen, bietet sich daher eine Diebstahlversicherung an. Wer viele Kilometer fährt, wünscht sich zudem vielleicht noch eine Versicherung, die für Schäden durch Vandalismus, Unfälle oder auch Verschleiß aufkommt.

Das Angebot an speziellen Fahrradversicherungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Das ist einerseits ein Segen, weil man so eine individuell gut passende Versicherung finden kann. Andererseits heißt das aber auch, dass man die Versicherungsbedingungen gut studieren muss, um fündig zu werden, und nicht für Leistungen zahlt, die man gar nicht braucht.

Reicht die Hausratversicherung?

Hausratversicherungen schützen häufig auch Fahrräder. Allerdings nur zu wenig praxistauglichen Bedingungen: Versichert sind Fahrräder in der Regel nur, wenn sie bei einem Einbruch aus dem verschlossenen Keller, der Garage oder der Wohnung gestohlen werden.

Einen weitergehenden Schutz als den vor Feuer und Einbruchdiebstahl kann man häufig zusätzlich buchen. Das kostet extra – je nach Versicherung sogar deutlich mehr. Es kann sich lohnen, die zusätzlichen Leistungen und die entstehenden Kosten mit denen einer separaten Diebstahlversicherung zu vergleichen.

Hausratversicherung mit zusätzlichem Schutz

Auch ist die bei einem Versicherungsfall zu erstattende Summe gedeckelt – unabhängig vom Wert der Räder. Sind bei einem Fahrraddiebstahl, beispielsweise aus einer Garage, gleich mehrere Fahrräder weg, gilt das als ein Fall. Der Wert der Räder kann dann die versicherte Summe übersteigen.

Bei mehreren Fahrrädern und nur dem Wunsch nach einfachem Diebstahlschutz kann die Hausratversicherung aber eine günstige Alternative sein. Bei Fahrradversicherungen muss meist jedes Fahrrad einzeln versichert werden.

Wer eine Hausratversicherung hat, sollte daher genau lesen, wie Fahrräder geschützt sind und welche Möglichkeiten es gibt, den Diebstahlschutz und die Wertgrenze anzupassen.

Falt-, Bügel- oder Panzerkabelschloss
Falt-, Bügel- oder Panzerkabelschloss © pd-F

Ist eine Fahrradversicherung für mich sinnvoll?

  • Wert des Fahrrads Je teurer das Rad, desto höher der finanzielle Verlust, den eine Hausratversicherung möglicherweise nur teilweise ersetzt. Ist keine Hausratversicherung vorhanden, ist für teure Fahrräder zumindest eine Diebstahlversicherung zu empfehlen.
  • Diebstahlrisiko Wer in der Großstadt häufig mit dem Rad unterwegs ist oder es draußen abstellt, muss eher mit einem Diebstahl rechnen als jemand, der in einer Kleinstadt nur gelegentlich Rad fährt oder es vorwiegend in geschlossenen Räumen unterbringt. In diebstahlgefährdeten Gebieten kann es sich schon für günstige Fahrräder lohnen, eine Versicherung abzuschließen, die Komplett- und Teilediebstahl umfasst.
  • Nutzungsverhalten Wer viel fährt, macht viel kaputt – bei hoher Kilometerleistung zahlt sich eine Fahrradversicherung aus, die Verschleißteile ebenfalls ersetzt. Auch das Risiko von Schäden, die andere Menschen absichtlich oder unabsichtlich verursachen, ist bei starker Nutzung höher.

 

Diebstahlversicherungen

Ist keine Hausratversicherung vorhanden oder der angebotene Schutz nicht zufriedenstellend, stehen zahlreiche Diebstahlversicherungen zur Auswahl. Damit sind Fahrräder rund um die Uhr versichert.

Versicherungsleistungen genau prüfen

Die Angebote unterscheiden sich nicht nur bei den Preisen, sondern auch bei den Bedingungen. Genaues Hinsehen lohnt sich, denn einige Versicherungen kosten deutlich mehr als andere, ohne mehr zu bieten.

Schloss-Vorgaben seitens der Versicherer

Bedingung für eine Entschädigung bei Diebstahl ist, dass das Fahrrad mit einem Schloss gesichert war. Die meisten Versicherungen fordern zusätzlich, dass das Rad an einem festen Gegenstand wie einer Abstellanlage oder einem Laternenpfahl angeschlossen gewesen sein muss. Viele Versicherungen schreiben auch Schlossmodelle oder -hersteller vor, die verwendet werden müssen. Andere geben einen Mindestpreis vor.

Diese Einschränkung der Wahlfreiheit kann man als Nachteil ansehen. Es ist aber ohnehin sinnvoll, ein hochwertiges Schloss zu verwenden und das Rad an einen festen Gegenstand anzuschließen, schließlich will man trotz Versicherung einen Diebstahl vermeiden.

Höchstgrenzen prüfen

Auch bei den Diebstahlversicherungen gibt es Höchstgrenzen beim Neupreis von Fahrrädern. Die liegen zwar sehr hoch, wer aber zum Beispiel ein hochwertiges Elektrolastenrad kauft, kann bei manchen Anbietern durchaus darüber liegen. Neben dem Diebstahl eines kompletten Rades sollte die Diebstahlversicherung auch den Teilediebstahl abdecken.

Versicherungen mit zusätzlichem Schutz

Viele Versicherungen bieten zum reinen Diebstahlschutz weitere Leistungen an. Dazu gehören zum Beispiel, dass sie Schäden durch Vandalismus, Feuer oder Unfälle bezahlen. Aber auch Schäden durch unsachgemäße Handhabung, Feuchtigkeit oder andere Einflüsse werden abgedeckt.

Verschleiß- und Reparaturkosten versichern, kann sich lohnen

Für Vielfahrende besonders interessant ist die Übernahme von Kosten bei Verschleiß von Teilen sowie Reparaturkosten. Elektrorad-Akkus können ebenfalls versichert werden. Je mehr Leistungen die Versicherung umfasst, desto höher ist natürlich der jährliche Beitrag. Daher gilt es, gut abzuwägen, welche Leistungen tatsächlich sinnvoll sind.

Schutzbriefleistungen für ADFC-Mitglieder im Beitrag enthalten

Einige Versicherungen bieten zudem Schutzbriefleistungen für die Reise an, wie Kleinreparaturen, Rücktransport, notwendige Hotelübernachtungen und mehr. Für ADFC-Mitglieder sind solche Leistungen innerhalb Deutschlands mit der ADFC-Pannenhilfe bereits im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Die ADFC-PannenhilfePLUS, mit zusätzlichen und europaweiten Schutzbriefleistungen, kostet zusätzlich 11,90 Euro für Einzelmitglieder und 19,90 Euro für Familienmitgliedschaften (www.adfc.de/pannenhilfe).

Wie erfolgt die Entschädigung?

Für die Entschädigung stellen die Versicherungen Bedingungen: Bei einem Diebstahl fordern manche zum Beispiel eine Kopie einer Diebstahlanzeige bei der Polizei oder Nachweise
über das verwendete Fahrradschloss.

Bei der Auswahl einer Versicherung ist auch zu beachten, wie im Schadenfall die Entschädigung erfolgt. Wird das Rad gestohlen, ist eine Erstattung des Neuwerts, ohne dass davon ein neues Rad beschafft werden muss, ideal.

Neupreis-Erstattung oder neues Fahrrad?

Eine Neupreis-Erstattung ist meist zeitlich begrenzt, nach Ablauf der Frist wird der Zeitwert erstattet. Viele Versicherungen knüpfen die Erstattung an den Kauf eines neuen Fahrrads des gleichen Typs. Wer also ein Trekkingrad versichert hat, kann die Entschädigungssumme dann nicht in ein Rennrad investieren.

Manchmal fließt kein Geld, sondern es wird ein neues Rad gestellt. Andere Leistungen wie Reparaturen rechnen manche Versicherungen direkt mit der Werkstatt ab, ohne dass die Versicherten aktiv werden müssen.

Was kosten Fahrradversicherungen?

Die Kosten der Versicherung richten sich nach dem Wert des versicherten Fahrrads und bei manchen Versicherungen auch nach dem Wohnort. Schließlich ist die Diebstahlgefahr nicht überall gleich groß. Sonst orientieren sich die Versicherungsbeiträge am Leistungsumfang.

Niedrigere Beiträge lassen sich bei einigen Anbietern erreichen, wenn man einen GPS-Tracker nutzt oder eine bestimmte Zeit schadenfrei bleibt.

Diebstahlversicherungen für normale Fahrräder sind bereits für eine Jahresprämie deutlich unter 50 Euro zu haben. Für Elektroräder geht es ab etwa 50 Euro los. Für Versicherungen mit weiteren Leistungen werden etwa 70 Euro und mehr fällig – die Beiträge können aber auch weit über 250 Euro liegen.

Wie kann ich Kosten kalkulieren?

Die Versicherungsunternehmen bieten auf ihren Internetseiten meist einen Rechner, mit dem die tatsächlichen Kosten schnell zu kalkulieren sind. Abgeschlossen werden können die Versicherungen online oder über Versicherungsmakler:innen.

Auch manche Fahrradgeschäfte bieten an, direkt beim Kauf eine Versicherung abzuschließen. Allerdings fehlt dabei der Vergleich mit anderen Angeboten und eine unabhängige Beratung.

René Filippek

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 200.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Bietet ihr auch Fahrradkurse an?

    Der ADFC Augsburg bietet seit 2021 Fahrsicherheitstrainings an. Dieses Training vermittelt Kenntnisse, die zu einer besseren Beherrschung des Fahrrades verhilft, insbesondere in kritischen Situationen. Es ist auch, aber nicht nur, für Fahrerinnen und Fahrern von E-Bikes/ Pedelecs geeignet. Weitere Informationen gibt es unter https://augsburg.adfc.de/artikel/fahrsicherheitstraining

    Der ADFC Augsburg bietet zur Zeit keine Fahrradfahrkurse an, in denen das Radfahren gelehrt wird.  Vielleicht traust du dir selbst zu, deine Bekannten zu unterrichten? Die ADFC Radfahrschule gibt dafür Praxis-Tipps: https://radfahrschule.adfc.de/tipps-zum-radfahren-lernen

  • Ich suche Kartenmaterial für meine Fahrradtour

    Fahrradkarten in Papierform bekommst du bei deinem lokalen Buchhandel. Insbesondere regionales Kartenmaterial ist bei den größeren Buchhandlungen in der Augsburger Innenstadt oft vorhanden. Jede Buchhandlung kann aber Karten in kurzer Zeit für dich bestellen. Einen Übebrlick über das Sortiment der ADFC Karten findest du unter https://www.fahrrad-buecher-karten.de.

    Wir empfehlen zudem die Nutzung digitaler Karten für die Planung deiner Tour, z.B. über die freie Karte http://www.opencyclemap.org, wo alle Fernradwege eingezeichnet sind bzw. https://maps.openrouteservice.org, wo du selbst Routen erstellen kannst. Es gibt aber viele weitere Anwendungen wie z.B. komoot oder outdooractive, wo du nicht nur Touren planen kannst, sondern dich auch durch die Touren anderer Nutzer*innen inspirieren lassen kannst.

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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