Kidical Mass am 15. Mai
Uns gehört die Straße – Kinder-Fahrraddemo für kinder- und fahrradfreundliche Wege
Am 15. Mai 2022 veranstaltet der ADFC Augsburg gemeinsam mit den Parents For Future Augsburg eine große Kinder-Fahrraddemo. Unter dem Motto „Uns gehört die Straße“ startet die sogenannte Kidical Mass für kinder- und fahrradfreundliche Wege am Sonntag den 15. Mai um 14.30 auf dem Vorplatz der City Galerie. Wir radeln aber nicht allein: In über 180 Orten in ganz Deutschland und weiteren Ländern wird durch das Kidical Mass Aktionsbündnis am 14. und 15. Mai ebenfalls per Rad demonstriert.
Almut Schwenke, Vorstand im ADFC Augsburg sagt: „Alle Kinder und Jugendlichen sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß bewegen können – auf dem Weg zur Schule, zu Freundinnen und Freunden, zum Sportverein oder Spielplatz. Davon sind wir in Augsburg aber noch ein ganzes Stück entfernt. Ein Radwegenetz ist erst dann sicher, wenn wir auch unsere Kinder sorgenlos dort fahren lassen können. Wir brauchen dringend ein geschütztes, kindertaugliches Radwegenetz, viel mehr Tempo 30 im Ort und Schulstraßen ohne Autoverkehr. Damit das hier vor Ort gelingt, brauchen wir vom Bund ein modernes Straßenverkehrsgesetz, das den Kommunen mehr Gestaltungsspielraum gibt.“
ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: „Kinder außerhalb von Autos sind im Verkehrsrecht eigentlich gar nicht vorgesehen. Das Straßenverkehrsgesetz schützt Kinder nur dann, wenn sie in Autos kutschiert werden – das ist diskriminierend und verkehrspolitisch völlig kontraproduktiv. Klimafreundlicher Verkehr in lebenswerten Städten und Dörfern funktioniert nur, wenn das Radfahren und Zufußgehen für die kürzeren Stecken die naheliegendste und attraktivste Option ist. Dann können Kinder selbstständig und sicher von A nach B kommen – ganz ohne Elterntaxi.“
Die Forderungen
Damit Kinder in Zukunft sicher und selbständig Fahrrad fahren können, müssen Städte und Gemeinden durch ein modernes Straßenverkehrsgesetz die Freiheit erhalten, fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern im gesamten Stadtgebiet. Das umfasst zum Beispiel:
- geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen und Landstraßen sowie geschützte Kreuzungen (nach niederländischem Vorbild)
- Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
- Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrverbote)
- Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegnetz
- Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten
Über die Kidical Mass und das Aktionsbündnis
Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung, die 2007 in Oregon begann. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Ziel der Kidical Mass sind kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden. Das Aktionsbündnis besteht aus über 250 lokalen Organisationen und Initiativen. Unterstützt wird es unter anderem von: ADFC, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk, Pro Velo Schweiz und VCD.