Linie 5: Auswirkungen auf Radverkehr klarstellen
Bei der Planung der Linie 5 müssen auch die Belange des Radverkehrs berücksichtigt werden.
Der ADFC bezieht sich auf das Dokument "Gegenüberstellung der Varianten 4C und 5A“ innerhalb des Erläuterungsberichts PFA 1. Dieses Papier zieht in der Abwägung zwischen den Varianten 4C und 5A (Kurzfassung) folgende Schlussfolgerungen in Bezug auf die Folgen für den Radverkehr:
- bei der geflügelten Variante 4C: "Zielsetzungen bestmöglich erfüllt".
- bei Variante 5a über die nördliche Rosenaustraße: "Zielsetzungen nicht erfüllt".
Der Text führt bei der geflügelten Variante 4C aber aus, dass zusätzlicher Autoverkehr u.a. in der Schießstättenstraße entsteht. Diesen zusätzlichen Verkehr betrachten wir als wesentliches Hindernis bei der Entwicklung der westlichen Radachse, die von der Treu-, Färber- und Gollwitzer Straße über die Schießstättenstraße und die Gögginger Brücke in die Innenstadt führt. Obwohl erst bis zur Wertach fertiggestellt, wird diese Radachse bereits jetzt täglich von mehreren Tausend Alltags- und Freizeitradlern genutzt. Der ADFC und der Augsburger Radentscheid fordern – unabhängig von der Linie 5 - als nächsten Schritt die Umwidmung der Schießstättenstraße zur Fahrradstraße, was im jetzigen baulichen Zustand mit geringem Aufwand möglich ist, zudem die PKW-Nutzung dieser Straße aktuell gering ist. Diese günstigen Verhältnisse würden sich aber deutlich verschlechtern, wenn durch die Realisierung der Variante 4C der Autoverkehr wie erwartet zunähme. Dies könnte die Vorteile der geflügelten Variante des gewonnenen Straßenraums in der Pferseestraße durch Wegfall einer Straßenbahnspur zu Nichte machen.
Der Text führt bei der geflügelten Variante 5 aus, dass diese insbesondere in der Pferseestraße für den Radverkehr ungünstig wäre. Begründet wird dies mit engen Platzverhältnissen bei zwei verbleibenden Straßenbahnspuren. Dies wird als schwer wiegender Nachteil dargestellt. Der ADFC stimmt dem so nicht zu, denn diese Schlussfolgerung gilt nur, wenn man die Problemstellen dieser Straße unverändert lässt. Das sind zum Einen die sechs südlichen Kfz-Parkplätze in der Pferseer Straße. Diese gefährden Radfahrende aus Sicht das ADFC in erheblichem Maße und sind mitverantwortlich für das knappe Raumangebot und das hohe Unfallaufkommen in der Pferseestraße. Entfallen diese Parkplätze, wäre ausreichend Platz für eine ordentliche Radwegeplanung. Der ADFC merkt zudem an, dass der Entfall der 6 Parkplätze bereits Teil der Originalplanung der Fahrradstadt durch das Büro Kaulen war.
Die prekäre Sicherheitslage in diesem Bereich ließe sich zum Andern deutlich durch die Einführung von Tempo 30 für den Abschnitt zwischen der Luitpoldbrücke und dem Pferseer Tunnel entschärfen. Der ADFC und der Augsburger Radentscheid fordern diese Maßnahme ebenfalls unabhängig von der Linie 5-Planung. Sie begründen dies mit der besonderen Gefahrenlage auf diesem Verkehrsabschnitt.
Insgesamt sieht der ADFC bei beiden Planvarianten, so wie sie sind, gravierende Nachteile – ob die Nachteile der Variante 5 aber wirklich überwiegen, bedarf aus unserer Sicht einer erneuten Bewertung unter Berücksichtigung der genannten Möglichkeiten, Platzangebot und Gefahrenlage in der Pferseestraße zu verbessern.