Unfallanalyse für das Jahr 2019
Der ADFC nimmt Stellung zu den publizierten Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2019.
Der Unfallatlas für 2019 hält für Augsburgs Fußgänger und Radfahrende wenig Erfreuliches bereit. Während das Autofahren im Stadtgebiet sicherer ist denn ja, fordert die steigende Verkehrsdichte in Augsburg von den nicht durch dickes Blech geschützten Verkehrsteilnehmern ihren Tribut in Form steigender Kollisionen. Das ist besonders der Fall in denjenigen Straßenzügen, die seit Jahren in der Kritik stehen wegen hohem Verkehrsaufkommen und fehlendem Platz für Radfahrer und Fußgänger.
Hier einige Beispiele:
- 20 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle entlang des Straßenzugs von der Grottenau über Karlstraße und Pilgerhausstraße bis zum Jakobertor.
- Vergleichswerte 2016, 2017 und 2018 = 14, 19, 20 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle
- 20 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle in der Neuburger Straße zwischen Lech und Kreuzung Bundesstraße 2
- Vergleichswerte2016-18 = 17, 16, 11 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle
- 11 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle in der Rosenaustraße
- Vergleichswerte2016-18 = 6, 7, 8 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle
- 7 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle in der Frölichstraße.
- Vergleichswerte2016-18 = 4, 4, 6 Radfahrer- und Fußgänger-Unfälle
Arne Schäffler vom Vorstand des Augsburger Fahrradklubs ADFC bezeichnet die aktuellen Zahlen als deutliches Warnsignal für die Stadtregierung, die Themen Verkehrsberuhigung und Sanierung von Unfallschwerpunkten endlich in Angriff zu nehmen. „Wir fordern seit Jahren Tempo 30 für den Straßenzug von der Grottenau bis zum Jakobertor und wir fordern Tempo 30 für die Strecke von der Luitpoldbrücke bis zur Fröhlichstraße. In beiden Abschnitten steigen die Unfallzahlen besonders stark. Aber auch bei der Rosenaustraße sehen wir die Notwendigkeit für Maßnahmen. Leider argumentiert die Verkehrsbehörde, dass die Gefahrenlage für eine Tempo 30-Regelung nicht ausreicht. Man fragt sich natürlich, was alles noch passieren muss, bis die besonders gefährdeten Fußgänger und Radfahrer endlich besser geschützt werden.“
Gefragt, was die Stadt konkret tun soll, verweist der ADFC auf die Forderungen des aktuell laufenden Radbegehren: „Eine bessere und sicherere Verkehrsführung ist das Wichtigste. Da hakt es bei all den genannten Straßenabschnitten. Und wenn das nicht geht, kurzfristig und konsequent Tempo 30. Das wäre sehr hilfreich etwa für die Frölichstraße, die seit dem Umbau des Königsplatz viel mehr Verkehr tragen muss – aber immer noch in keinster Weise verkehrsberuhigt wurde. Längerfristig müssen dann die besonders gefährlichen Kreuzungen umgebaut werden. Da tut sich im Rathaus aber gar nichts, die Stadtverwaltung schiebt das Problem vor sich her.“
Die Daten stammen aus https://unfallatlas.statistikportal.de