Den Akku zum Aufladen herausnehmen

E-Bike Akku © pd-f | koga.com

Pedelec-Nachrüstsätze

Ein Pedelec ist nicht günstig, deshalb ist es verlockend, das eigene Fahrrad mit einem Nachrüstsatz günstig zum Elektrofahrrad umzubauen. Dennoch raten Sachverständige und der ADFC grundsätzlich von einem Umbau ab.

Mit dem boomenden Pedelec-Geschäft hat sich in den vergangenen Jahren auch der Handel mit Nachrüstsätzen etabliert, mit denen man aus herkömmlichen Fahrrädern nachträglich ein Pedelec machen kann.

Nachrüstsätze können deutlich günstiger sein als Komplett-Pedelecs. Insbesondere, wenn die Basis ein hochwertiges Fahrrad ist, müsste man für ein gleichwertiges Elektrorad tief in die Tasche greifen. Wer bereits viel Zeit und Geld investiert hat, um ein Fahrrad an persönliche Bedürfnisse anzupassen, möchte es ungern aufgeben.

Experten raten vom Umbau ab

Dennoch raten Sachverständige und der ADFC grundsätzlich von einem Umbau ab. Denn: Ein Rad, das nicht für die Belastungen durch einen Elektromotor konstruiert wurde, kann zum Sicherheitsrisiko werden.

Die Konstruktionen des Rahmens, der Gabel und der Anbauteile sind nicht auf die zusätzlichen Belastungen ausgerichtet. „Daher der dringende Rat: Finger weg von Nachrüstsätzen. Das Risiko des Versagens mit nicht vorhersehbarer Unfallfolge ist groß“, sagt der Fahrradsachverständige Dirk Zedler vom Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit.

Die zusätzliche Belastung besteht aus mehreren Kilogramm Mehrgewicht von Motor und Elektronik, höheren Belastungen durch schnelleres Anfahren, eventuell einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit, die die Teile stärker beansprucht.

Mehr Einsatzzeit

Oft ändert sich auch der Einsatzbereich der umgebauten Räder und sie werden häufiger genutzt: „Ein Rad, das im Flachland keine Probleme gemacht hätte, wird dank Motor nun auch in den Bergen genutzt und muss wesentlich höhere Belastungen aushalten“, so Dirk Zedler.

Ob ein Fahrrad diese Belastungen aushält, ist durch bloße Draufsicht nicht zu erkennen. Kein Händler kann zuverlässig beurteilen, ob das betreffende Rad den zusätzlichen Belastungen gewachsen ist oder nicht, auch wenn Hersteller von Nachrüst-Sets das gerne suggerieren. Auch ein oberflächlich unbeschadetes Rad kann bereits Vorschädigungen aufweisen.

Rechtliche Fallstricke

Wer sein Fahrrad selbst zum Pedelec umbaut, verliert jegliche Garantieansprüche. Schwierig ist die Situation für Fahrradhändler, die Nachrüstsätze einbauen: Sie werden rechtlich zum Hersteller eines komplett neuen Fahrzeugs und stehen voll in der Haftung. Ein Anbieter von Nachrüstsätzen versichert die Händler zwar vor diesem Risiko, den Kunden bringt das aber wenig, wenn ein Bauteil versagt.

Nur wenige Hersteller bieten von sich aus ein Nachrüstung an, wie Utopia Velo, die vor dem Umbau aber das entsprechende Rad erst auf Herz und Nieren prüfen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte lieber ein neues Pedelec kaufen.

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Zum Beitrittsformular
https://augsburg.adfc.de/artikel/pedelec-nachruestsaetze

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 200.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Bietet ihr auch Fahrradkurse an?

    Der ADFC Augsburg bietet seit 2021 Fahrsicherheitstrainings an. Dieses Training vermittelt Kenntnisse, die zu einer besseren Beherrschung des Fahrrades verhilft, insbesondere in kritischen Situationen. Es ist auch, aber nicht nur, für Fahrerinnen und Fahrern von E-Bikes/ Pedelecs geeignet. Weitere Informationen gibt es unter https://augsburg.adfc.de/artikel/fahrsicherheitstraining

    Der ADFC Augsburg bietet zur Zeit keine Fahrradfahrkurse an, in denen das Radfahren gelehrt wird.  Vielleicht traust du dir selbst zu, deine Bekannten zu unterrichten? Die ADFC Radfahrschule gibt dafür Praxis-Tipps: https://radfahrschule.adfc.de/tipps-zum-radfahren-lernen

  • Ich suche Kartenmaterial für meine Fahrradtour

    Fahrradkarten in Papierform bekommst du bei deinem lokalen Buchhandel. Insbesondere regionales Kartenmaterial ist bei den größeren Buchhandlungen in der Augsburger Innenstadt oft vorhanden. Jede Buchhandlung kann aber Karten in kurzer Zeit für dich bestellen. Einen Übebrlick über das Sortiment der ADFC Karten findest du unter https://www.fahrrad-buecher-karten.de.

    Wir empfehlen zudem die Nutzung digitaler Karten für die Planung deiner Tour, z.B. über die freie Karte http://www.opencyclemap.org, wo alle Fernradwege eingezeichnet sind bzw. https://maps.openrouteservice.org, wo du selbst Routen erstellen kannst. Es gibt aber viele weitere Anwendungen wie z.B. komoot oder outdooractive, wo du nicht nur Touren planen kannst, sondern dich auch durch die Touren anderer Nutzer*innen inspirieren lassen kannst.

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt